Von Christus bis zur Offenbarung - 3 |
Familie will Gewalt anwenden
Zu Hause in Kapernaum wird Jesus sofort wieder von vielen Menschen beansprucht. Doch seine Angehörigen machen sich jetzt große Sorge um ihn. Sie wollen ihn mit Gewalt zurückholen. Von Nazareth bis in das 210 Meter unter dem Meeresspiegel gelegene Kapernaum am See Genezaret brauchen sie etwa zwei Tage.
Welche Macht steht dahinter?
Inzwischen wird ein von bösen Geistern besessener Mensch zu Jesus gebracht. Seine Befreiung führt zu Diskussionen, ob Jesus seine Vollmacht von Beelzebul bekommen habe. Jesus weist das mit logischen Gründen zurück. Auf die Forderung nach einem Wunderzeichen reagiert er mit Hinweisen auf den Propheten Jona (Jona 2,1; 3,5) und den Staatsbesuch der Königin von Saba bei König Salomo (1Kö 10,1).
Quelltext: Matthäus 12,22-45; Markus 3,22-30 Lesetext: Mt 12,22-23; Mk 3,22-23; Mt 12,25-45
Die Familie hat keine Chance
Quelltext: Matthäus 12,46-50; Lukas 8,19-21; Markus 3,31-35 Lesetext: Mt 12,46-48; Mk 3,34; Mt 12,49-50
Warum Gleichnisse
Später an jenem Tag verlässt Jesus das Haus und setzt sich an Ufer des Sees, um die Leute zu lehren. Durch seine Gleichnisreden erfüllt er eine Weissagung von Jesaja 6,9-10.
Das Gleichnis vom Sämann spielt auf die Gewohnheit der israelitischen Bauern an, noch vor dem Pflügen zu säen. Der Boden Israels bringt nur an besonders guten Stellen den hundertfachen Ertrag, gewöhnlich muss man mit dem zehnfachen zufrieden sein.
Quelltext: Matthäus 13,1-23; Markus 4,1-20; Lukas 8,4-15 Lesetext: Mt 13,1-4; Lk 8,6; Mk 4,7-8; Mt 13,9; Mk 4,10; Mt 13,11-17; Mk 4,13; Lk 8,11; Mk 4,14; Mt 13,19; Mt 13,20-23; Lk 8,15
Die Lampe
Das nächste Gleichnis knüpft an den Gedanken des ersten an: So wie man ein Licht nicht anzündet, um es zu verstecken, werden einem Jünger die Geheimnisse des Reiches Gottes nicht gegeben, damit er sie geheim halte.
Quelltext: Markus 4,21-25; Lukas 8,16-18 Lesetext: Lk 8,16-17; Mk 4,23-25
Bilder für das Reich Gottes
Das Wachsen der Saat, Unkraut im Weizenfeld, das Senfkorn, der Sauerteig.
Das Brot, das man aus der im letzten Gleichnis erwähnten Menge Mehl backen kann, würde etwa für 100 Personen reichen.
Quelltext: Matthäus 13,24-33; Markus 4,26-32 Lesetext: Mk 4,26-29; Mt 13,24-30; Mk 4,30; Mt 13,31-33
Warum Gleichnisse?
Ein prophetisches Wort aus Psalm 78,2 soll sich auf diese Weise erfüllen.
Quelltext: Matthäus 13,34-35; Markus 4,33-34 Lesetext: Mk 4,33; Mt 13,35; Mk 4,34
Schwer von Begriff
Wieder zu Hause erklärt Jesus seinen Jüngern zwei Gleichnisse, die sie nicht verstanden hatten und fügt für sie noch drei andere hinzu.
Im Roten Meer wurde damals nach Perlen getaucht. Einige besaßen einen Wert von umgerechnet mehr als einer Million Euro. Mit dem Netz im 3. Gleichnis ist ein Schleppnetz gemeint. Eine Seite des Netzes wurde mit Schwimmern über Wasser gehalten, während die andere durch Senkblei unter der Oberfläche gehalten und von den Fischern durchs Wasser gezogen wurde.
Macht über den Sturm
Am Abend des Tages ist er von einer großen Menschenmenge umgeben wieder am See. Schließlich befiehlt er seinen Jüngern, die Leute heimzuschicken und auf die andere Seite des Sees Genezaret zu fahren.
Der gefährliche Sturm ist typisch für diese Jahreszeit. Das Verb "verstumme" war eine Art Terminus technicus für einen Exorzismus. Von daher liegt die Annahme nahe, daß Jesus hinter dem Sturm das Wirken dämonischer Kräfte sah.
Quelltext: Matthäus 8,18; 8,23-27; Markus 4,35-41; Lukas 8,22-25 Lesetext: Mk 4,35-41
Macht über teuflische Mächte
Auf der Südostseite des Sees im Gebiet von Gerasa bzw. Gadara[1] gehen sie an Land und begegnen zwei[2] Besessenen, von denen einer sehr gewalttätig ist. Letzterer wird nach seiner Heilung ein im ganzen Zehnstädtegebiet bekannter Zeuge von Jesus. Jesus zwingt den Dämon, sich zu demaskieren und seinen Namen preiszugeben. Dadurch wird sofort klar, dass es sich um viele Dämonen handelt (Legion bezeichnet die größte römische Heereseinheit von etwa 6000 Mann). Durch die Austreibung der Dämonen gerät eine in der Nähe weidende Herde von 2000 Schweinen[3] in Panik und ertrinkt im See. Die Leute jener Gegend aber bekommen solche Angst, dass sie Jesus bitten, ihr Gebiet zu verlassen.
Quelltext: Matthäus 8,28-34; Markus 5,1-20; Lukas 8,26-39 Lesetext: Lk 8,26; Mt 8,28; Lk 8,27; Mk 5,3-7; Lk 8,29; Mk 5,9; Lk 8,31; Mk 5,10-14; Lk 8,35; Mk 5,16; Lk 8,37; Mk 5,18-19; Lk 8,39; Mk 5,20
Macht über Krankheit und Tod
Am Westufer des Sees aber wird Jesus schon von den Leuten erwartet. Da kommt der Synagogenvorsteher Jairus und wirft sich mit einer dringenden Bitte vor Jesus nieder[4]. Kurz darauf berührt ihn eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen leidet.
Nach 3Mo 15,19-33 war sie dadurch unrein und praktisch ausgestoßen. Jeder, der von ihr berührte wurde, musste sich besonderen Reinigungszeremonien unterwerfen und konnte in dieser Zeit nicht am Gottesdienst teilnehmen. Das Gleiche galt, wenn jemand einen Toten berührte wie Jesus, als er kurze Zeit später das tote Mädchen an der Hand fasste. Das Trauerzeremoniell mit Klagefrauen und Flötenspielern setzte sofort beim Tod eines Menschen ein - hier sogar noch bevor Jairus wieder sein Hause betrat.
Quelltext: Matthäus 9,18-26; Markus 5,21-43; Lukas 8,40-56 Lesetext: Mk 5,21; Lk 8,41-42; Mk 5,23; Mt 9,19; Mk 5,24; Lk 8,43-44; Mk 5,29-32; Lk 8,47; Mk 5,34-39; Lk 8,53; Mk 5,40-42; Mk 5,43; Mt 9,26
Falsche Reaktionen in Kapernaum
Jesus verlässt die Familie des Jairus und geht wieder nach Hause. Da heften sich zwei Blinde an seine Fersen. Er lässt sie in sein Haus und heilt sie dort, genau wie den Besessenen, der anschließend gebracht wird. Die Pharisäer behaupten daraufhin erneut, er treibe die Dämonen durch den Teufel aus.
Falsche Reaktionen in Nazareth
Vor knapp einem Jahr war Jesus aus seiner Vaterstadt Nazaret verjagt worden. Jetzt kommt er als Rabbi von Schülern umgeben wieder und lehrt in der Synagoge. Doch trotz seiner beeindruckenden Taten und Worte lehnen sie ihn auch diesmal wieder verächtlich ab.
Dass einige ihn als Marias Sohn bezeichneten war eine bewusste Diffamierung, denn ein Mann wurde in Israel auch dann nicht als Sohn seiner Mutter bezeichnet, wenn diese bereits Witwe war, es sei denn, man wollte ihn beleidigen.
Quelltext: Matthäus 13, 54-58; Markus 6,1-6 Lesetext: Mk 6,1-6
Instruktion für zwölf Missionare
Jesus wundert sich zwar über den Unglauben in Nazaret, doch als er danach die Scharen von Menschen sieht, die überall zusammenlaufen, wenn er in die anderen Ortschaften kommt, ergreift ihn tiefes Mitgefühl. Er sendet seine Jünger aus, ihnen zu helfen. Doch die Jünger sollen bewußt von der Gastfreundschaft der Menschen abhängig bleiben und sich nichts zusätzlich verschaffen.
Sodom und Gomorra sind zwei Städte an der Stelle des heutigen Toten Meeres, die wegen ihrer schweren Sünde durch ein Gottesgericht vernichtet wurden (1Mo 18,20; 19,24-25).
Quelltext: Markus 6,7-11; Matthäus 9,35-10,1; Matthäus 10,5-15; Lukas 9,1-5 Lesetext: Mt 9,35-38; Mk 6,7; Lk 9,2; Mt 10,5-11; Lk 9,4; Mt 10,12-13; Mk 6,11; Mt 10,15
Mission kann gefährlich werden
Jesus instruiert seine Jünger weiter über die Gefahren und Anforderungen des Auftrags.
Beelzebub war einer der Namen des Teufels, des Obersten der Dämonen, der vielleicht von Baal-Sebub,dem Gott der philistinischen Stadt Ekron 2Kö1,2 abgeleitet ist; er bedeutet soviel wie "Herr der Fliegen". "Beelzebul"[9] dagegen heißt "Herr der Höhe" (des Tempels). Im Zusammenhang des neuen Testaments meint das "Herr der bösen Geister".
Mission fordert alles
Sechs Teams unterwegs
Quelltext: Matthäus 10,40-11,1; Markus 6,12-13;Lukas 9,6 Lesetext: Mt 10,40-11,1; Lk 9,6; Mk 6,12-13
Wahrheit kann tödlich sein
Herodes Antipas feiert auf der Festung Machärus seinen Geburtag[5]. Bei dieser Gelegenheit lässt er Johannes den Täufer hinrichten.
Nach Josephus war das der Grund dafür, dass das ganze Heer des Herodes bei der Schlacht gegen seinen ehemaligen Schwiegervater Aretas aufgerieben wurde.
Quelltext: Matthäus 14,6-12; Markus 6,21-29 Lesetext: Mk 6,21-28; Mt 14,12
Herodes hört von Jesus und denkt an den Täufer
Quelltext: Matthäus 14,1-2; Markus 6,14-16; Lukas 9,7-9 Lesetext: Mt 14,1; Mk 6,14-15; Lk 9,9
Keine Ruhe nach Einsatz
Betsaida lag am Nordostufer des Sees Genezareth. Heute befindet sich die Stelle (et Tell) durch Verlagerung des Ufers 2,5 km im Landesinneren.
Quelltext: Matthäus 14,13-21; Markus 6,30-44; Lukas 9,10-17; Johannes 6,1-14 Lesetext: Lk 9,10; Mk 6,31-33; Jo 6,2; Mk 6,34; Jo 6,3-4; Lk 9,12; Mk 6,37; Jo 6,5-10; Mk 6,39-42; Jo 6,12-14
Verwirrung auf dem Wasser
Nach der Speisung sieht Jesus, dass die Leute ihn mit Gewalt zum König machen wollen. Darauf schickt er seine Jünger mit dem Boot nach Bethsaida voraus und zieht sich dann zum Gebet auf den Berg zurück. In Bethsaida warten die Jünger bis spät in die Nacht auf die Ankunft Jesu und fahren, als er nicht kommt, mit dem Boot weiter nach Kapernaum. Sie haben aber mit einem starken Ostwind zu kämpfen bis Jesus gegen Ende der Nacht auf dem See zu ihnen kommt. Sie landen dann etwas südlich der Stadt in dem Gebiet Gennesareth.[6]
Quelltext: Matthäus 14,22-36; Markus 6,45-56; Johannes 6,15-21 Lesetext: Jo 6,15;Mk 6,45; Mt 14,23; Jo 6,16-19; Mt 14,24-32; Mk 6,51-52; Jo 6,21; Mk 6,53-56
Verwirrung in Tiberias
Einige Boote aus Tiberias, der neu erbauten Residenz von Herodes Antipas, hatten inzwischen am anderen Ufer nach Jesus gesucht. Die Leute finden ihn schließlich in Kapernaum.
Schockierende Vorstellungen
Als Jesus dann zu den Leuten spricht, gebraucht er ein schockierendes Gleichnis, das viele abstößt: Er spricht vom Essen seines Fleisches und Trinken seines Bluts, was er jedoch niemals wörtlich verstanden hat. Trotzdem bringt die Radikalität seines Anspruchs selbst einige aus dem großen Jüngerkreis dazu, ihn zu verlassen.
Verkehrte Welt
Die Reinigungsvorschriften, auf die sich Jesus in seiner Diskussion mit den von Jerusalem gekommenen Pharisäern und Schriftgelehrten bezog, galten weniger der Hygiene als vielmehr der rituellen Verunreinigung durch Berührung unreiner Dinge, z.B. Geld. Diese Vorschriften waren von großen jüdischen Gesetzeslehrern mündlich überliefert worden und galten neben dem alttestamentlichen Gesetz als verbindliche Norm.
Quelltext: Matthäus 15,1-20; Markus 7,1-23; Johannes 7,1 Lesetext: Jo 7,1; Mk 7,1-17; Mt 15,12-15; Mk 7,18-22; Mt 15,20
Jesus im Ausland
Anschließend besucht Jesus mit seinen Jüngern das nördlich von Israel gelegene Phönizien und dann das Zehnstädtegebiet südöstlich vom See Genezaret. In diesen Landschaften außerhalb von Galiläa wohnten heidnische Volksgruppen.
Quelltext: Matthäus 15,21-31; Markus 7,24-37 Lesetext: Mk 7,24-26; Mt 15,23-24; Mk 7,27-28; Mt 15,28; Mk 7,30; Mt 15,29-31; Mk 7,32-37
Heiden werden gespeist
Im Zehnstädtegebiet kommt es dann zu einer zweiten Speisung von mehr als 4000 Menschen, vorwiegend Nichtjuden. Weil es inzwischen Sommer geworden und das Gras verdorrt ist, müssen sich die Leute auf die Erde oder auf Steine setzen.
Quelltext: Matthäus 15,32-39; Markus 8,1-10 Lesetext: Mk 8,1-3; Mt 15,33-34; Mk 8,6-7; Mt 15,37-38; Mk 8,10
Vorsicht vor Pharisäern!
Nachdem sie in der Bucht von Tabgha[7] gelandet sind, kommen Pharisäer und Sadduzäer aus Kapernaum und beginnen ein Streitgespräch mit Jesus. Auf der anschließenden Überfahrt nach Betsaida warnt der Herr seine Jünger vor ihrer Lehre.
Quelltext: Matthäus 16,1-12; Markus 8,11-26 Lesetext: Mk 8,11; Mt 16,2-4; Mk 8,13-21; Mt 16,11-12; Mk 8,22-26
Der Blinde bei Betsaida Quelltext: Markus 8,22-26
Zwischen Gott und Teufel
Nach der Heilung des Blinden in Betsaida wandert Jesus mit seinen Jüngern auf der östlichen Seite des Jordan nach Norden auf den schneebedeckten Hermon zu. In der Gegend von Cäsarea Philippi fragt er seine Jünger, was sie von ihm halten und kündigt ihnen danach an, dass er umgebracht werden aber danach auferstehen würde.
Quelltext: Matthäus 16,13-28; Markus 8,27-9,1; Lukas 9,18-27 Lesetext: Mk 8,27; Lk 9,19; Mt 16,15-23; Mk 8,34-9,1
Zwischen Jesus und Elia
Ungefähr eine Woche später ist Jesus mit seinen Jüngern wieder in Galiläa. Drei von ihnen nimmt er auf einen hohen Berg mit (vermutlich den Tabor, 19 km südwestlich des Sees Genezaret), wo sie Zeugen der Herrlichkeit ihres Herrn werden[8].
Quelltext: Matthäus 17,1-13; Markus 9,2-13; Lukas 9,28-36 Lesetext: Mk 9,2-4; Lk 9,31-33; Mk 9,6; Mt 17,5-7; Mk 9,8-12; Mt 17,12-13
Streit wegen krankem Jungen
Als sie am nächsten Tag zu den anderen Jüngern herunterkommen, finden sie diese im Streit mit Schriftgelehrten.
Quelltext: Matthäus 17,14-20; Markus 9,14-29; Lukas 9,37-43 Lesetext: Mk 9,14-18; Lk 9,41; Mk 9,20-28; Mt 17,20; Mk 9,29
Schwer zu begreifen!
Anschließend ziehen sie durch Galiläa in Richtung Kapernaum. Unterwegs informiert der Herr seine Jünger zum zweiten Mal, dass sie auf seinen gewaltsamen Tod gefasst sein müssen, aber auch auf seine Auferstehung.
Der Stater war eine griechische Silbermünze im Wert von vier Drachmen oder Denaren, d.h. von vier Tagelöhnen.
Quelltext: Matthäus 17,22-27; Markus 9,30-33; Lukas 9,43-45 Lesetext: Mk 9,30-31; Lk 9,45; Mt 17,24-27
Wer ist der Erste?
Zu Hause in Kapernaum fragen die Jünger ihren Rabbi, wer unter ihnen der Größte sei und was sie mit solchen machen sollen, die ihnen nicht folgen aber in seinem Namen auftreten.
Quelltext: Matthäus 18,1-5; Markus 9,33-41; Lukas 9,46-50 Lesetext: Mk 9,33-37; Mt 18,3-4; Mk 9,38-41
Wehe, wer Kleine verführt!
Quelltext: Matthäus 18,6-14; Markus 9,42-50 Lesetext: Mt 18,6-9; Mk 9,48-50; Mt 18,10-14
Seid barmherzig zueinander!
Ein Talent hatte den Wert von 6000 Denaren. Das Verhältnis der beiden genannten Summen betrug also 600.000 : 1.
Ungläubige Brüder
Kurz vor dem Laubhüttenfest trifft Jesus noch einmal seine Brüder, die nach wie vor nicht an ihn glauben. Er lässt sich von ihnen nicht zu vorzeitigem Handeln drängen.
Lesetext: Johannes 7,2-9
Entschluss: Jerusalem.
Ein paar Tage später wird ihm klar, dass er zum Fest gehen soll, und er macht sich entschlossen mit seinen Jüngern auf den Weg. Von diesem Zeitpunkt an bereitet er sich konsequent auf das vor, was ihn letztendlich in Jerusalem erwarten würde, nämlich Folter und Tod.
Die Samariter waren dafür bekannt, vom Norden kommende Jerusalempilger zu belästigen, was manchmal sogar in Gewalt ausarteten konnte.
Quelltext: Lukas 9,51-56; Johannes 7,10 Lesetext: Jo 7,10; Lk 9,51-56
Der Preis
Unterwegs wird er von Menschen angesprochen, die ihm folgen wollen. Er aber gibt ihnen die Kosten der Nachfolge zu bedenken.
Quelltext: Matthäus 8,19-22; Lukas 9,57-62 Lesetext: Lk 9,57-62
Die Lehre
Ohne Aufsehen zu erregen, kommt Jesus zum Fest. Erst in der zweiten Hälfte der Festwoche beginnt er, im Tempel zu lehren. In dieser Lehrdiskussion spielt er auf die Heilung des Gelähmten am Teich Bethesda an, die vor anderthalb Jahren am Sabbat geschehen war und erklärt den Juden, dass die Beschneidung[10] ja auch am Sabbat vollzogen wird.
Das fröhliche Laubhüttenfest wurde zur Erinnerung an die Treue Gottes während der Wüstenwanderung Israels gefeiert und dauerte acht Tage. Vor allem die Männer übernachteten in dieser Woche in selbst aufgebauten Laubhütten.
Lesetext: Johannes 7,11-24
Haftbefehl
Das Auftreten Jesu sorgt für große Diskussionen unter seinen Zuhörern.
Lesetext: Johannes 7,25-36
Provokation
Das größte Aufsehen erregt er am letzten Tag, dem höchsten Festtag, als er während der feierlichen Prozession im Priestervorhof der Menge zuruft, dass die Durstigen zu ihm kommen und an ihn glauben sollten.
Am letzten Tag des Laubhüttenfestes war es den Juden das einzigste Mal im Jahr gestattet, den Priestervorhof zwischen Tempelhaus und Altar zu betreten. In feierlicher Prozession umzogen die Männer sieben Mal den mit Weiden umstellten Altar und baten Gott um Regen für das Land. Während dieser Prozession goss der Hohe Priester das Wasser, dass er bei Sonnenaufgang aus dem Teich Siloah geschöpft hatte, aus dem goldenen Krug mit hoch erhobener Hand auf den Altar.[11] Vermutlich hatte Jesus genau diese Zeremonie mit seinem Ruf unterbrochen.
Lesetext: Johannes 7,37-39
Verhaftungsversuch
Der Hohe Priester schickt daraufhin sofort ein Kommando der Tempelpolizei los, um ihn zu verhaften. Doch die Polizisten sind so von seinem Reden fasziniert, dass sie ihn nicht zu fassen wagen.
Lesetext: Johannes 7,40-8,1
Die Falle mit der Frau
Am nächsten Tag wollen die Pharisäer Jesus mit einer anderen Methode fangen und bringen deshalb eine auf frischer Tat ertappte Ehebrecherin her und zwingen ihm eine Diskussion zu diesem Fall auf. Sie wollen ihn dazu bringen, entweder gegen das jüdische Gesetz oder die römischen Vorschriften zu verstoßen.
Lesetext: Johannes 8,2-11[12]
Der Zeuge des Lichts
Auch in den nächsten Tagen kann Jesus ungehindert im Tempel lehren. Dabei spielt er auf eine andere Zeremonie des Laubhüttenfestes an.
Am Abend des ersten Festtags wurden im Tempelvorhof, der für die Frauen bestimmt war, vier riesige bronzene Leuchter aufgestellt, deren Licht die Tempelgebäude und zum Teil die Stadt beleuchteten.
Lesetext: Johannes 8,12-30
Sprösslinge des Teufels
Viele hatten sich von Jesu Worten überzeugen lassen und wollen ihm folgen. Doch Jesus macht diesen Leuten am darauffolgenden Sabbat klar, dass es auf mehr ankommt, auf wirkliche Freiheit, die man nur dadurch bekommt, dass man in seinem Wort bleibt. Daraufhin nimmt die Diskussion eine solche Schärfe an, dass die gleichen Leute ihn noch im Tempelvorhof steinigen wollen.
Zur Zeit Jesu war der Umbau des Tempels noch nicht abgeschlossen, sodass genügend Steinbrocken dafür herumlagen.
Lesetext: Johannes 8,31-59
Zur Ehre Gottes krank
Auf dem Weg, sich in Sicherheit zu bringen trifft Jesus einen Mann, der von Geburt an blind ist. Er nimmt sich ausdrücklich Zeit für ihn, rührt aus Spucke und Dreck einen Brei zusammen und schmiert ihn dem Blinden auf die Augen.
Beide Tätigkeiten waren am Sabbat als Arbeit streng verboten. - Der Teich Siloah war mehr als 700 Jahre vorher vom König Hiskia angelegt und durch einen 350 m langen unterirdischen Kanal mit Wasser von der Sihon-Quelle versorgt worden.
Lesetext: Johannes 9,1-34
Der Sehende und die Blinden
Jesus trifft den ehemals Blinden wieder, nachdem dieser aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen worden war. Einige Pharisäer hören dem kurzen Gespräch zu, das Jesus zum Anlass nimmt, ihre Blindheit anzusprechen.
Lesetext: Johannes 9,35-41
Der gute Hirte entzweit
Gleich darauf spricht Jesus in einem Bildwort zu ihnen, das nicht nicht verstehen. Deswegen erklärt er ihnen das Bild vom guten Hirten. Doch wegen dieser Worte kommt es erneut zu einer Spaltung unter seinen Zuhörern.
In den relativ kalten Wintermonaten wurden die Schafe über Nacht einen Hof getrieben, der aus Steinmauern bestand, die mit dornigem Gestrüpp abgedeckt waren.
Lesetext: Johannes 10,1-21
Der Voraustrupp
Einige Zeit später schickt der Herr noch einmal 72 Jünger aus. Sie sollen sein Kommen in all den Ortschaften vorbereiten, sich aber auch darüber im Klaren sein, dass sie auf Schwierigkeiten stoßen werden.
Wenn jedes Jüngerpaar nur an einem Ort das Kommen des Herrn vorbereitet hätte, dann wollte Jesus von seinem Einzug in Jerusalem noch wenigstens 31 Städte und Dörfer besuchen.
Lesetext: Lukas 10,1-12
Wer nicht hören will muss fühlen
Chorazin gehört mit Kapernaum und Betsaida zu den Städten am Nordwest- bzw. Nordostufer des Sees Genezaret, die Jesus oft besucht hatte. Kapernaum war sogar sein Hauptwohnsitz nachdem er sich von Nazaret getrennt hatte. Tyrus und Sidon waren Städte an der phönizischen Mittelmeerküste, die von den Nachkommen der ehemaligen Kanaaniter bewohnt wurden, also von Nichtisraeliten. Sodom war von Gott schon zur Zeit Abrahams wegen seiner sprichwörtlichen Sünden vernichtet worden.
Quelltext: Matthäus 11,20-24; Lukas 10,13-16 Lesetext: Mt 11,20-24; Lk 10,16
Jesus jubelt
Die Jünger waren überrascht, wie schnell und gewaltig der Name Jesus wirkte. Jüdische Exorzisten pflegten zahllose Zaubersprüche aufzusagen bevor sich überhaupt eine Wirkung zeigte.
Quelltext: Matthäus 11,25-30; Lukas 10,17-24 Lesetext: Lk 10,17-24; Mt 11,28-30
Wem bist du Nächster?
Dann kommt ein Gesetzeslehrer auf Jesus zu und fragt ihn nach dem ewigen Leben. Jesus bringt ihn mit einer Gegenfrage so in Bedrängnis, dass er sich verteidigen muss und fragt, wer denn sein Nächster sei. Jesus antwortet mit einer Geschichte.
Lesetext: Lukas 10,25-37
Zuhören statt dienen
Einer Frau stand es damals nicht zu, von einem Rabbi belehrt zu werden. Die positive Wertung der Maria, die sich wie ein Jünger einfach zu Jesu Füßen setzt, ist überraschend.
Lesetext: Lukas 10,38-42
Wie man beten soll
Die ganze Familie schlief damals auf einer großen Matte in einem Raum. Das Zurückschieben des schweren Riegels an der Tür erforderte einen gewissen Kraftaufwand und verursache Lärm, durch den alle Bewohner des Raumes geweckt wurden, wenn sie nicht schon durch das unverschämte Klopfen des Freundes wach waren.
Lesetext: Lukas 11,1-13
Diskurs über Dämonenaustreibung
Bald ist Jesus wieder von einer Menschenmenge umgeben. Bei dieser Gelegenheit treibt er einen stummen Dämon aus, was erneut zu einer Diskussion mit den Leuten über Beelzebul führt.
Lesetext: Lukas 11,14-26
Wer glücklich ist
Plötzlich unterbricht eine Frau aus der Menge die Erklärungen von Jesus.
Lesetext: Lukas 11,27-28
Eine böse Generation
Die Menge wird immer größer, doch Jesus muss sie tadeln und spricht erneut vom Zeichen Jonas.
Lesetext: Lukas 11,29-36
Wehe euch Pharisäern!
Damals lud man gern einen berühmten Rabbi ein, um ihn dann zu bitten, seine Ansichten zu einem bestimmten Thema bei Tisch zu äußern.
Lesetext: Lukas 11,37-52
Hütet euch vor der Heuchelei der Pharisäer!
Draußen wächst indessen die Menschenmenge auf mehrere Tausend an. Jesus tritt aus der Tür und wird sofort wieder von Schriftgelehrten und Pharisäern attackiert. Darum warnt er mitten in der Menge seine Jünger mit aller Deutlichkeit vor der Heuchelei der Pharisäer.
Lesetext: Lukas 11,53-12,12
Hütet euch vor Habsucht!
Einer aus der Menge bittet den berühmten Rabbi, ihm vor Gericht beizustehen, weil er offenbar von seinem Bruder um das Erbe betrogen werden sollte. Doch Jesus gibt eine schockierende Antwort.
Lesetext: Lukas 12,13-21
Hütet euch vor dem Sorgen!
Gleich darauf wendet sich Jesus wieder an seine Jünger. Er erklärt ihnen, wie bedeutungslos irdischer Besitz ist und dass man vielmehr auf das Kommen des Herrn vorbereitet sein soll.
Lesetext: Lukas 12,22-40
Leiten ist Verantwortung.
Lesetext: Lukas 12,41-48
Jesus bringt keinen Frieden.
Lesetext: Lukas 12,49-53
Das Richtige tun.
Lesetext: Lukas 12,54-59
Waren sie wirklich unschuldig?
Einige aus der Menschenmenge erzählen Jesus von einem schlimmen Verbrechen des Pilatus, der galiläische Festpilger während ihres Gottesdienstes hatte töten lassen. Jesus benutzt dieses Beispiel und das Unglück mit dem Turm von Siloah, der vor einiger Zeit plötzlich zusammengebrochen und 18 Menschen erschlagen hatte, um seine Zuhörer an die Umkehr zu Gott zu erinnern.
Lesetext: Lukas 13,1-5
Der Feigenbaum
Von einem Feigenbaum, der drei Jahre lang keine Frucht getragen hat, wird man wahrscheinlich auch in Zukunft keine mehr ernten.
Lesetext: Lukas 13,6-9
Winter in Jerusalem
Bei seinem kurzen Abstecher vom Ostjordanland aus nach Jerusalem fragen die Juden ungeduldig, ob er nun der Messias sei oder nicht. Aus seiner deutlichen Antwort entwickelt sich eine scharfe Diskussion, die in einem Steinigungs- und einem Verhaftungsversuch gipfelt.
Die Säulenhalle an der südlichen äußeren Mauer des Tempelvorhofs war nach dem Hof hin offen und wurde nach Salomo genannt, weil in ihr Reste des salomonischen Tempels verbaut waren.
Chanukka, das Fest der Tempelweihe im Dezember dauerte acht Tage. Es erinnerte an die Neueinweihung des Tempels durch Judas Makkabäus im Jahr 164 v.Chr. und war verbunden mit der Erwartung eines Propheten, der sagen sollte, was mit den Steinen des damals abgebrochenen Brandopferaltars geschehen sollte. - Weil in dieser Woche vor den Häusern und wohl auch im Tempel viele Lichter angezündet wurden, nannte man das Fest auch "Lichterfest".
Lesetext: Johannes 10,22-42
Empörung in der Synagoge
Am nächsten Sabbat bringt Jesus seine Gegner in einer Synagoge in Verlegenheit, doch das Volk, das er für das Reich Gottes gewinnen will, freut sich über ihn.
Lesetext: Lukas 13,10-21