Von Christus bis zur Offenbarung - 9 |
Kephallenia. Es kommt anders, als Paulus in seinem Brief an Titus vermutet. Er wird mit seinen Freunden vom obersten Regierungsbeamten der Insel eingeladen und heilt dessen Vater. In den nächsten drei Monaten haben die Missionare viel mit der Heilung anderer Kranker und der Verkündigung des Evangeliums zu tun bis sie während der "Eisvogeltage" mitten im Winter in Richtung Italien absegeln. Paulus darf seine Freunde mitnehmen, muss aber einen von ihnen, Trophimus, wegen einer schweren Erkrankung auf der Insel zurück lassen. Er kann gerade noch eine Nachricht an Timotheus weitergeben, möglichst umgehend zu ihm nach Rom zu kommen.
Quelltext: 2Timotheus 4,20 Lesetext: Apostelgeschichte 28,7-11
Italien. In drei Tagen erreicht das Schiff mit den Gefangenen Syrakus auf Sizilien und legt eine Woche später in Puteoli, in der Bucht von Neapel an. Die Christen in Rom hören von der Ankunft des Paulus und etliche der Christen kommen ihm zwei Tagereisen entgegen. In Rom darf Paulus mit dem Soldaten, der ihn bewacht, in eine eigene Wohnung ziehen und dort die gute Botschaft von Jesus Christus zwei Jahre lang ungehindert lehren.
Lesetext: Apostelgeschichte 28,12-31
Epheserbrief. Ungefähr in dieser Zeit, als Timotheus noch nicht in Rom war, könnte der sogenannte Epheserbrief des Paulus entstanden sein. Der Apostel richtete ihn als Rundbrief an die von Ephesus aus entstandenen Gemeinden in der Provinz Asia. Im ersten Teil des Briefes (Kapitel 1-3) beschreibt Paulus die Herrlichkeit der Erlösung, die die Christen durch Jesus Christus erhalten haben und im zweiten Teil (Kapitel 4-6) die Praxis der Erlösung, d.h. welches Verhalten sich für die Christen in den neuentstandenen Gemeinden nun daraus ergibt.
Die Großartigkeit des geschenkten Heils
Paulus beschreibt überschwänglich die Einzigartigkeit und Herrlichkeit der Erlösung, die den Christen durch Jesus Christus geschenkt worden ist und bittet Gott, dass den Gläubigen auch die Augen dafür geöffnet werden.
Lesetext: Epheser 1,1-23
Die Herrlichkeit des neuen Lebens in der Gemeinde
Paulus zeigt noch einmal, was Gott aus Menschen gemacht hat, die nur seinen Zorn verdient hatten und wie er aus Menschen, die sich früher gegenseitig verachtet haben, eine Gemeinde gebildet hat.
Lesetext: Epheser 2,1-22
Die Schönheit des Aposteldienstes
Paulus bereut es keinesfalls, dass er wegen der großartigen Botschaft, die er verkündigen durfte, nun im Gefängnis sitzt. Er betet für die Christen in Ephesus, dass Gott sie nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit beschenkt.
Lesetext: Epheser 3,1-21
Die Einheit in der Gemeinde
Die Einheit unter den Christen ist ein Geschenk Gottes und muss sorgfältig bewahrt werden.
Lesetext: Epheser 4,1-16
Der neue Lebensstil erneuerter Menschen
Paulus erklärt, dass Menschen, die von Christus neu gemacht worden sind, nicht mehr so leben wie früher. Ihr Lebensstil hat sich völlig verändert.
Lesetext: Epheser 4,17-5,21
Neue soziologische Strukturen
Die Beziehungen der Menschen untereinander entsprechen bei erneuerten Menschen dem Plan und den Ordnungen Gottes, was sich durchaus von der Ordnung bzw. Unordnung der nichtchristlichen Umgebung unterscheiden kann.
Lesetext: Epheser 5,22-6,9
Ein neuer (alter) Feind
Es gibt unsichtbare Mächte, vor denen man sich nicht zu fürchten braucht, denen man aber widerstehen muss.
Lesetext: Epheser 6,10-24
Rom. Timotheus und auch Epaphras, der Gründer der Gemeinde in Kolossä, treffen in Rom ein.
Paulus schreibt auf den Bericht des Epaphreas hin zusammen mit Timotheus den Kolosserbrief
Der über allem steht
Paulus schreibt von den Beziehungen, die er zu den Kolossern hat und von ihrem gemeinsamen großartigen Herrn.
Lesetext: Kolosser 1,1-23
Hochtrabender Unsinn
Paulus kämpft für die Gemeinde und warnt sie vor jüdisch-gesetzlicher und heidnisch-okkulter Verführung.
Lesetext: Kolosser 1,24-2,23
Der neue Mensch
Paulus zeigt, wie man als neuer Mensch, den Christus geschaffen hat, lebt und wie das neue Leben in der ganzen Familie sichtbar wird.
Lesetext: Kolosser 3,1-4,1
Wie es uns geht
Paulus schreibt von seinem Ergehen in Rom.
Lesetext: Kolosser 4,2-18
Rom. Tychikus bricht von Rom auf und nimmt den Epheserbrief, den Kolosserbrief und den entlaufenen Sklaven Onesimus mit nach Kleinasien. Paulus gibt Onesimus ein Begleitschreiben an seinen Herrn Philemon mit, den Philemonbrief.
Ein Nichtsnutz wird nützlich
Paulus setzt sich mit großer seelsorgerlicher Weisheit bei Philemon für den bekehrten Onesimus ein.
Lesetext: Philemon 1,1-25
Rom.Kaiser Nero tritt das erste Mal als Dichter, Sänger und Wagenlenker auf.
Poppäa, die Geliebte Neros, setzt sich stark für die Juden ein und sorgt dafür, dass die jüdischen Priester frei kommen, die Felix gefesselt nach Rom geschickt hatte. Die Lage in Rom verändert sich zugunsten der Juden und zu ungunsten der Christen.[ 1 ]
Britannien. Ein Aufstand gegen die Römer bricht los, der nur mit Mühe niedergeschlagen werden kann.
Rom. Epaphroditus kommt mit einer Spende der Gemeinde Philippi nach Rom und bleibt paar Wochen bei Paulus und Timotheus. In dieser Zeit wird er lebensgefährlich krank. Nach seiner Genesung schickt Paulus ihn wieder nach Philippi zurück und gibt ihm den Brief mit, den er zusammen mit Timotheus an die Gemeinde geschrieben hat, den Philipperbrief. Darin bedankt er sich für die Unterstützung der Gemeinde und kündigt einen Besuch des Timotheus an.
Gefängnis kann das Evangelium fördern
Lesetext: Philipper 1,1-30
Das Beispiel von Christus
Lesetext: Philipper 2,1-30
Der unschätzbare Gewinn: Christus
Paulus blickt auf sein Leben zurück und beschreibt, was er früher für wichtig hielt und wie außerordentlich hoch er das schätzt, was er durch die Begegnung mit Christus erfahren hat.
Lesetext: Philipper 3,1-30
Freut euch!
In Philippi mussten zwei Frauen in der Gemeinde ermahnt werden. Doch alle sollen sich freuen, weil sie mit Jesus Christus verbunden sind. Schließlich bedankt sich Paulus für die Fürsorge der Philipper.
Lesetext: Philipper 4,1-23
Kolossä. Die Stadt wird durch ein Erdbeben zerstört.
Jerusalem. Hannas, ein Sohn des Hannas, der Jesus zum Tod verurteilt hatte, wird Hoher Priester.
Rom. Timotheus reist von Rom nach Philippi ab. Alexandria Johannes Markus stirbt wärend seiner Missionsarbeit in Ägypten.[ 5 ]Jerusalem. Festus, der bestrebt war, gerecht zu regieren, stirbt während seiner Amtszeit.
In der Zwischenzeit, bevor ein neuer Prokurator eintrifft, führt der Hohe Priester Hannas, der Jüngere, ein wahres Schreckensregiment. Er beruft den Hohen Rat ein und verurteilt Jakobus, den Bruder von Jesus und Verfasser des Jakobusbriefes, zum Tode. Jakobus wird dann von der Zinne des Tempels gestürzt und mit einem Walkerholz erschlagen. Später folgen noch weitere Todesurteile.
Die Pharisäer sind mit dem Vorgehen der sadduzäischen Tempelpartei nicht einverstanden und schicken eine Abordnung zu Albinus, dem künftigen Prokurator, nach Alexandrien. Albinus schickt ein drohendes Schreiben an Hannas, wodurch die Christenverfolgung eingestellt wird. Die Pharisäer wenden sich gleichzeitig an Agrippa II., dem jetzt die Einsetzung und Absetzung der Hohen Priester zukam, und bewirken die Absetzung des Hannas.
Lucceus Albinus wird neuer Prokurator in Israel. Unter ihm kann jeder Gefangene freigekauft werden, was zu Geiselnahmen durch die Zeloten führt, die damit das nötige Geld für ihren Terrorismus erpressen.
Rom. Eine Verschwörung gegen Nero wird aufgedeckt. Die Prätorianerführer und Berater Neros, Burrus, und Ballas werden hingerichtet. Seneca muß sich auf Anordnung Neros ganz aus der Politik zurückziehen. Octavia, die Tochter des Claudius und Gattin Neros, wird auf Anstiften der Poppaea verbannt und ermordet. Nero heiratet seine Geliebte Poppäa.
Lukas vollendet sein zweites Werk, die Apostelgeschichte.
Herbst. Paulus schreibt seinen letzten Brief an Timotheus.
Das Vermächtnis des Paulus
Während der zweijährigen Haft des Apostels in Rom schwand die Aussicht, vom kaiserlichen Gerichtshof freigesprochen zu werden, zunehmend. Der Prozess endet tatsächlich mit dem Todesurteil und Paulus wird bis zu seiner Hinrichtung in Ketten gelegt.
Lesetext: 2. Timotheus 1,1-17
Weisungen
Die Weisunge enthalten Ratschläge für seinen Schüler, der sich als guter Kämpfer und bewährter Arbeiter erweisen soll. Paulus macht seinen geistlichen Sohn auf die Gefahren der letzten Tage aufmerksam und erinnert ihn an seine Verantwortung.
Lesetext: 2. Timotheus 2,1-3,17
Persönliches
Paulus weiß, dass die Zeit des Abschieds für ihn gekommen ist, ist sich aber sicher, dass er nicht als Fraß wilder Tiere enden muss. Es schmerzt ihn sehr, dass viele seiner Mitarbeiter ihn verlassen haben und er bittet Timotheus, so schnell wie möglich zu ihm zu kommen.
Lesetext: 2. Timotheus 4,1-22
Rom. Paulus wird zu Beginn des Jahres durch Enthauptung hingerichtet.
Timotheus reist nach Rom und wird verhaftet. Hebr 13,23.
Jerusalem. Der Umbau des Tempels, der von Herodes im Jahr 20 begonnen worden war, ist endlich vollendet.
In der Stadt liefern sich zwei Hohe Priester Straßenschlachten um ihr Amt. Der AltHohe Priester Hannas raubt mit Hilfe bewaffneter Banden den Priesterzehnten von den Tennen.
Rom. Seneca, der Philosoph und Hauslehrer Neros, stirbt.
Pompeji. Die Stadt wird von einem Erdbeben heimgesucht, aber noch nicht zerstört.
Als der Prokurator Albinus Palästina verläßt, ist es voll von Räubern.
Gessius Florus wird sein Nachfolger. Da seine Frau mit der Kaiserin Poppäa befreundet ist, macht er nicht einmal den Versuch, den Schein des Rechts zu wahren. Er ist korrupt und grausam.
Rom. Es bricht ein Brand aus, der zwei Drittel der Stadt zerstörte. Vom 19.-24. Juli brennt die Stadt. Die Schuld wird den Christen zugeschoben.[ 2 ] Im Herbst beginnen die Christenverfolgungen.
Der Apostel Petrus schreibt von Rom aus einen Brief an Juden- und Heidenchristen die in Pontos, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asia und in Bithynien leben, den sogenannten 1. Petrusbrief. Die darin genannten Provinzen und Landschaften umfassen praktisch die ganze nördliche Hälfte der heutigen Türkei, ein Gebiet von etwa 300 km Breite und 1500 km Länge südlich des Schwarzen Meeres, das westlich von dem ägäischen Meer und östlich von Armenien begrenzt wird. Silvanuns, der auch mit Paulus zusammengearbeitet hat, verfasst den Brief für Petrus auf Griechisch (1. Petrus 5,12)
Glaube muss sich bewähren
Petrus schreibt seinen Brief für Christen, die verschiedenen Formen der Verfolgung ausgesetzt waren und nun damit rechnen mussten, dass die unter Nero begonnene Verfolgung in Rom sich auch auf die Provinzen ausdehnen würde.
Lesetext: 1. Petrus 1,1-2,10
Christen in der Gesellschaft
Petrus beschreibt, wie Christen sich dem Staat gegenüber verhalten sollen, was Gott von ihnen erwarteet, wenn sie Sklaven sind, wie sie ihre Ehe führen und sich untereinander verhalten sollen.
Lesetext: 1. Petrus 2,11-3,12
Christen unter Druck
Ja,es kann passieren, dass man als Christ für Gutestun leiden muss.
Lesetext: 1. Petrus 3,13-4,19
Die Ältesten
Petrus beschreibt Aufgaben und Verantwortung der Ältestenschaft in der Gemeinde.
Lesetext: 1. Petrus 5,1-14
Die Römer annektieren das pontische Reich an der Südküste des Schwarzen Meeres und gliedern es in die Provinz Galatien ein.
Israel. Der Prokurator Florus plündert nicht nur Häuser, sondern gleich ganze Städte. Er provoziert Unruhen in Israel, damit er Anlässe für neue Plünderungen hat. Das stärkt den Einfluß der Zeloten im Land.
Jerusalem. Matthias, der Sohn des Theophilus wird Hoher Priester.
Cäsarea. Es kommt es zu einem Zusammenprall zwischen Juden und Griechen. Die Juden werden gezwungen, die Stadt zu verlassen. Daraufhin erhebt sich in Jerusalem das Volk.
Jerusalem. Um seine Autorität wieder herzustellen, zieht Florus im Mai nach Jerusalem, läßt den Markt der Oberstadt plündern und viele Bürger ans Kreuz schlagen. Er zwingt die Bürger, zwei weitere Kohorten römischer Soldaten feierlich einzuholen. In den Gassen kommt es zum Handgemenge. Das Volk sieht den Tempel bedroht, bemächtigt sich des Tempelberges und steckt die Brücke zwischen Tempel und Burg Antonia in Brand.
Die Versuche Agrippas II., die Aufständigen zu beschwichtigen, mißglücken.
Massada. Manahem, ein Enkel Judas, des Galiläers (Apg 5,37) und Führer der Zeloten, kann sich durch eine List der fast uneinnehmbaren Festung am Toten Meer bemächtigen.
Jerusalem. Eleasar, Sohn des AltHohen Priesters Hannas, stellt sich im Tempel auf die Seite der Aufständischen und verbietet indirekt die täglichen Opfer für den Kaiser. Er wird Führer der sogenannten "Kriegspartei".
Agrippa II. schickt 3000 Reiter, mit denen die Oberstadt im Südwesten Jerusalems besetzt wird. Am "Fest des Holztragens", an dem das Volk Holz für den Altar herbeibringt, dringen viele Sikarier in die Stadt ein, treiben die Truppen Agrippas zur Herodesburg und stecken den Palast Agrippas II. und den seiner Schwester in Brand. Fortan stellt sich der König entschlossen auf die Seite der Römer.
Die Juden greifen am folgenden Tag gemeinsam die Burg Antonia neben dem Tempel an und können sie in zwei Tagen erobern. Die römische Besatzung wird getötet.
Menahem zieht von Massada aus wie ein König in Jerusalem ein. Er übernimmt die Führung und kann einen Teil der Herodesburg erobern. Weil dabei auch der AltHohe Priester Hannas und sein Bruder Hiskia getötet werden, bricht Eleasar mit Menahem und läßt ihn später im Tempel ermorden. Daraufhin ziehen sich die Anhänger Menahems nach Massada zurück.
Unter der Führung Eleasars wird die Herodesburg weiter belagert. Der Kommandant bietet die Übergabe für freien Abzug an. Doch als die Römer die Burg verlassen, werden sie niedergemacht.
Die Juden erobern die Festungen Kypros und Machaerus und der Aufruhr breitet sich im ganzen Land aus. Als auch griechische Städte in der Nachbarschaft Judäas angegriffen werden, schlachten die Griechen die unter ihnen wohnenden Juden ab. Nur die Einwohner von Gerasa schützten ihre jüdischen Mitbewohner.
Die Christen aus Galiläa und Judäa flüchten in das Ostjordenland und kehren erst in ihre Wohnorte zurück, nachdem die Römer das Gebiet erobert haben.
Der syrische Statthalter Cestius Gallus stellt eine Armee auf, weil der Prokurator Judäas keine Legionäre zur Verfügung hatte. Er zieht die Küste entlang bis Antipatris und versucht durch Raub- und Beutezüge die Juden in Galiläa und Joppe einzuschüchtern. Er dringt bis nach Jerusalem vor, gibt aber nach einem mißlungenen Angriff auf den Tempelberg auf und zieht sich zurück.
An der "Steige von Beth-Horon" wird die Zwölfte Legion von Simon bar Giora (d.h. Sohn des Proselyten), einem Hauptmann der Zeloten, angegriffen, erleidet große Verluste und verliert die ganze Belagerungsausrüstung und außerdem das Feldzeichen. Die Beute leistete den Verteidigern Jerusalems später gute Dienste.
Die Niederlage wird dem Kaiser Nero gemeldet, der sich gerade in Griechenland als Sänger, Dichter und Musiker feiern lässt.
Rom. Petronius Niger stirbt in einer von gelassener Überlegenheit geprägten Selbstinszenierung, nachdem er von Nero zum Selbstmord gezwungen worden war. Er hatte am Hof Neros als Berater in Geschmacksfragen gedient und war Verfasser eines lateinischen Romans, der Satyrika.
2. Petrusbrief Petrus schreibt seinen zweiten Brief von Rom aus wahrscheinlich wieder an die Christen, die in Pontos, Galatien, Kappadozien, der Provinz Asia und in Bithynien leben. Dabei bedient er sich offenbar wieder eines Sekretärs, der den griechischen Wortlaut formuliert.
Geistliches Vermächtnis
Petrus weiß, dass es nicht mehr lange zu leben hat und erinnert die Gläubigen, an dem festzuhalten, was Bestand hat.
Lesetext: 2. Petrus 1,1-21
Irrlehrer und Spötter
Petrus weiß, dass gefährliche Irrlehrer die Gläubigen die Gläubigen verführen und Spötter sie verunsichern werden und ermahnt sie deshalb zu einem heiligen Lebensstil.
Lesetext: 2. Petrus 2,1-3,18
Gemanien. In Mainz (Mongontiacum) wird ein Nero-Denkmal errichtet.
Israel. Die Machthaber im Tempel setzen eine eigene Regierung ein, prägen Silbermünzen und teilen das Land in sieben Militärbezirke, von denen jeder einen Befehlshaber hat.
Josephus. Das Kommando über Galiläa erhält ein junger Priester, Josef, Sohn des Mattatias, dem jegliche militärische Erfahrung fehlt. Später nennt er sich Flavius Josephus und wird durch verschiedene historische Werke über das Judentum und den jüdischen Krieg bekannt.
Nero schickt den erprobten General Vespasian mit drei Legionen und vielen Hilfstruppen nach Galiläa.
Josephus organisiert die Verteidigung Galiläas. Bei einer Inspektion der Festung Jotapata - sie lag genau zwischen dem See Genezareth und dem Karmel - wird er von Römern eingeschlossen. Die Römer erobern die Festung trotz zäher 47-tägiger Gegenwehr. Die letzten Verteidiger bringen sich in einer Höhle nach zelotischer Tradition gegenseitig um, bis auf Josephus und den Vorletzten, der sich ergibt. Josephus kündigt wie ein Prophet dem Feldherrn Vespasian an, daß er und sein Sohn Kaiser werden würden. Vespasian schenkt ihm Glauben und verschonte ihn.
Jerusalem. Die Juden sind inzwischen in erbitterte Parteienkämpfe verwickelt, Pharisäer gegen Zeloten und können deshalb nichts gegen die vordringenden Römer unternehmen. Zum Beispiel überfallen extremistische Zeloten aus Massada das Oasenstädtchen Engedi am Fest der ungesäuerten Brote, metzeln an die 700 jüdische Frauen und Kinder nieder und plündern den Ort. Ähnlich tun sie es mit anderen umliegenden Orten.
Galiläa. Nach und nach erobern die Römer die galiläischen Festungen. Dabei machen sie auch den unbefestigten Ort Nazareth Mt 2,23 dem Erdboden gleich. Die Einwohner Gamlas verteidigten ihre Stadt bis zum Letzten. Beim Fall der Stadt töten die Römer 4.000 Juden. 5.000 Menschen stürzen den Abhang hinunter. Ende des Jahres befindet sich ganz Nordpalästina in der Gewalt der Römer.
Der aus Gerasa in der Dekapolis stammende Simon bar Giora operiert als Zelotenführer im Grenzgebiet von Judäa und Samaria, zieht sich dann aber nach Massada zurück.
Judäa. Vespasian beginnt mit der systematischen Zerstückelung Judäas. Er unterwirft sich Bezirk um Bezirk. Nur Jerusalem und die Festungen Herodeion, Masada und Machärus bleiben in der Hand der Juden.
Jerusalem. Spätestens um diese Zeit verlassen die Christen Jerusalem in nördliche Richtung und siedeln für einige Jahre nach Pella jenseits des Jordan über, das mehr als 100 km von der Stadt entfernt ist.
Der Apostel Johannes und andere Jünger siedeln sich in der Provinz Asia an.
In Jerusalem liegt die Macht in den Händen der Oberpriester unter Führung von Hannas, dem Jüngeren. Viele Flüchtlinge aus den von den Römern eroberten Städten finden in Jerusalem Aufnahme. Diese illegalen Zeloten fangen an, Terror in der Stadt auszuüben. Als die Bevölkerung sich wehrt, besetzen sie den Tempel und machen eine Festung daraus.
Römisches Reich. In Spanien bricht eine Revolte aus. In Rom kommt es wegen Lebensmittelknappheit zum Aufstand. Der römische Schriftsteller Petronius wird von Nero zum Selbstmord gezwungen. Nero wird vom Senat geächtet, die Prätorianergarde fällt von ihm ab und zwingt ihn zur Flucht. Dort gibt Kaiser Nero seine Sache verloren und läßt sich am 9. Juni von einem seiner Freigelassenen töten.
Der spanische Statthalter Galba wird zum neuen Kaiser ausgerufen.
Rom. Petrus wird hingerichetet. In den Katakomben Roms entstehen erste christliche Wandmalereien und Erkennungszeichen (der Fisch, griechisch "Ichthys", steht für die Anfangsbuchstaben des Bekenntnisses "Jesus Christus Gottes Sohn und Heiland").
Timotheus, der unbestimmte Zeit in Haft war, wird freigelassen.
Italien. Der Hebräerbrief wird an Christen geschrieben, die stark vom jüdischen Denken herkommen und in Gefahr stehen, in ihren alten Glauben zurückzufallen. Es ist möglich, dass Barnabas der Verfasser ist und den Brief an die Christen in Kyrene schrieb.[ 3 ]
Gott redet
Den Lesern des Briefes wird gesagt: In unserer Zeit redet Gott in seinem Sohn und wir müssen umso besser auf das achten, was wir gehört haben. Wir sollen Jesus anschauen und auf ihn hören!
Lesetext: Hebräer 1,1-3,19
Das Ziel erreichen!
Alle Leser sollen das Ziel des Glaubens erreichen und am Bekenntnis festhalten.
Lesetext: Hebräer 4,1-5,10
Erwachsen werden
Die Leser werden ermahnt, endlich im Glauben erwachsen zu werden.
Lesetext: Hebräer 5,11-6,20
Das Lob des neuen Hohen Priesters
Jesus Christus ist unser neuer Hoher Priester, dessen Priestertum viel besser ist als das im Alten Testamen. Jesus ist außerdem der Vermittler eines neuen und bessern Bundes mit Gott.
Lesetext: Hebräer 7,1-9,28
Christus kann Menschen vollkommen machen
Das Gesetz und die alttestamentlichen Opfer waren dazu nie in der Lage. Darum müssen wir zu Christus kommen und achthaben auf das, was er sagt.
Lesetext: Hebräer 10,1-39
Der Glaube
Was der Glaube kann: Die Glaubenszeugen des alten Bundes.
Lesetext: Hebräer 11,1-40
Nicht müde werden!
Die Leser werden ermahnt, nicht müde zu werden und so zu leben, wie es Gott gefällt.
Lesetext: Hebräer 12,1-13,25
Israel. Im Sommer ist nur noch Jerusalem, Herodium und Massada in jüdischer Hand und dazu Machärus auf der anderen Seite des Toten Meeres.
Rom. Der von den Prätorianern als Nachfolger Neros anerkannte Galba macht sich bei den Soldaten unbeliebt, weil er die neronische Verschwendung durch Reformen eindämmen will. Er wird getötet und die Prätorianer machen Otho, einen Freund Neros, zum Kaiser. Die Legionen in Germanien und Gallien sind mit Kaiser Otho nicht einverstanden. Sie rufen Vitellius zum Kaiser aus, der nach Rom marschiert und Otho im April 69 in der Schlacht bei Bedriacum (Nähe Cremonas) schlägt. Otho wird dabei getötet und Vitellius nimmt seine Stelle ein. Vitellius regiert aber so despotisch und erpresserisch, dass die Donaulegionen auf Rom marschieren. Es kommt zum Nachtgefecht bei Cremona (Okt. 69), Vitellius flieht nach Rom, wo er in blutigen Straßenkämpfen erschlagen wird. Die Legionen in Ägypten, dann auch seine eigenen und schließlich der ganze Osten rufen Vespasian zum Herrscher aus. Der überträgt seinem Sohn Titus, der sich in Alexandrien in Ägypten befand, die Führung im jüdischen Feldzug, reist nach Rom und setzt sich auf den Kaiserthron. Einer der angesehensten Berater des Titus ist Tiberius Alexander, der frühere Prokurator in Judäa.
Jerusalem. Im Tempel wird durch Los ein neuer Priester benannt, der aus der alten zadokidischen Linie kam: Pinehas ben Samuel. Wahrscheinlich hat er es erreicht, die Essener, die das sadduzäische Priestertum radikal ablehnten, zur Teilnahme am Widerstand zu bewegen.[ 4 ]
Johannes von Gischala überredet die Tempelbesatzung, die Idumäer zur Hilfe zu rufen. Die rücken bald mit 20.000 Mann an. Die Zeloten öffnen ihnen die Tore und richteten gemeinsam mit ihnen ein Blutbad in der Stadt an, dem auch Hannas zum Opfer fällt. Anschließend komplimentieren sie die Idumäer aber wieder aus der Stadt hinaus. Damit verschwinden diese als Volk und gehen in den Nabatäern Südjudas auf. Simon Bar-Giora zieht im April in Jerusalem ein und übernimmt die Führung eingedrungenen Zeloten. Johannes von Gischala, der vormals mächtigste Mann in Jerusalem, zieht sich in den Tempel zurück. Simon besetzt die Oberstadt und belagert Johannes in der Tempelfestung. Zur gleichen Zeit werden die priesterlichen Zeloten der Herrschaft des Johannes von Gischala überdrüssig und verschanzen sich im innersten Teil des Tempels. Johannes muß also an zwei Fronten kämpfen. Bei diesen Kämpfen werden die Weizenvorräte der Stadt vernichtet.