Von Maleachi
bis Zacharias - 4

300 v.Chr.

Griechenland. Pyrrhon begründet die ältere Schule der Skeptiker in Athen. Er lehrt die Nichterkennbarkeit der Dinge und dementsprechend die Urteilsenthaltung des Weisen. Sein Lebensideal ist die Unerschütterlichkeit.

Judäa. Der Araberstamm der Nabatäer nimmt Edom ein und verdrängt die Bewohner nach Mittel- und Südjuda.

Mesopotamien. Gründung Seleukias am Tigris. Die Stadt wird das Zentrum des Hellenismus in Mesopotamien. Auch Antiochia wird um diese Zeit gegründet. Die Stadt wird Hauptstadt des Seleukidenreiches und eine der bedeutendsten Städte des Altertums.

Ägypten. Ptolemaios I. führt die Verehrung des Stiergottes Serapis in Ägypten ein.

Rom. Die Männerhaartracht in Rom geht vom langen zum kurzen Haar über.

295 v.Chr.

Griechenland. In den nächsten 10 Jahren kann Demetrios Athen und Makedonien erobern, wird aber von den Verbündeten Lysimachos, Seleukos und Ptolomaios wieder vertrieben.

286 v.Chr.

Alexandria. Der aus Athen geflohene Demetrios von Phaleron lehrt in Alexandria die Philosophie des Aristoteles. Er rät, ein wissenschaftliches Zentrum aufzubauen. Ptolemaios I. gründet die später weltberühmte Bibliothek, in der Gelehrte auf Staatskosten leben und arbeiten können.

285 v.Chr.

Ptolemaios I., der den Beinamen "Soter" (Heiland, Retter) erhalten hatte, stirbt. Es folgt ihm sein Sohn Ptolemaios II. Philadelphos als König von Ägypten.
Die Bibliothek von Alexandria umfasst zu dieser Zeit schon 50.000 Schriftrollen. Zenodotos von Ephesus ist ihr erster Leiter. Auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutung sollte ihr Schriftenbestand 700.000 Buchrollen umfassen.

Griechenland. Epikur lehrt, dass es zwar Götter gibt, sie sich aber nicht um die Menschen kümmern.

Demetrios ergibt sich Seleukos I. auf Gnade und Ungnade. Er wird in Ehren gefangen gehalten.

283 v.Chr.

Demetrios stirbt während der Gefangenschaft, wahrscheinlich durch Mörderhand.

Alexandria. Der Leuchtturm von Pharos auf der ägyptischen Halbinsel vor Alexandria wird vollendet. Er sandte sein Licht 150 km weit über das Meer und galt als eines der sieben antiken Weltwunder. Auf der oberen Plattform brannte immer ein Feuer - 1500 Jahre lang, bis er im 14. Jahrhundert n.Chr. durch ein Erdbeben zerstört wurde.

281 v.Chr.

Ephesus. Der Tempel der Artemis wird durch gotische Seeräuber endgültig zerstört.

Schlacht bei Kurupedion. Lysimachos wird von Seleukos besiegt und fällt.
Seleukos I. wird ermordet. Das führt zum Ende der Diadochenkriege zwischen den Generälen Alexanders.

Antiochus I., der Sohn von Seleukos I., wird Herrscher über das Gebiet von Persien.

280 v.Chr.

Griechenland. Der Koloß von Rhodos, eine 32 m hohe Bronzestatue des Helios, die als eines der sieben Weltwunder galt wurde nach 12-jähriger Arbeit vollendet. Er stürzte 223 v.Chr. durch ein Erdbeben ein und wurde nicht wieder aufgerichtet

Ägypten. Der ägyptische Oberpriester Manetho von Heliopolis schreibt in griechischer Sprache eine Geschichte Ägyptens.

278 v.Chr.

König Ptolemaios II. von Ägypten heiratet seine Schwester. Er begründet den Herrscherkult der Ptolemäer durch Vergöttlichung seiner verstorbenen Eltern.

272 v.Chr.

Ägypten. Ptolemaios II. lässt den Nilkanal zum Roten Meer für den Indienhandel wiederherstellen.

Rom. Die Römer verlängern die "Via Appia" von Capua bis Tarent und Brundusium im "Stiefelabsatz" von Italien.

270 v.Chr.

Griechenland. Tod Epikurs, der eine Philosophie dauerhaften Lebensglücks lehrte. Auch Pyrrhon von Elis, der die philosophische Schule des Skeptizismus in Athen begründet hatte, stirbt. "Jede Behauptung lässt sich widerlegen."

269 v.Chr.

Rom. Die Römer beginnen Silbermünzen zu prägen, Denare, die auch in Matthäus 20,2 erwähnt werden. Bis dahin verwendeten sie gegossene Bronzestücke (As). 1 Denar = 10 Asses (später 16).

266 v.Chr.

Die Römer beherrschen inzwischen ganz Mittel- und Süditalien. Sie beginnen um diese Zeit, Sklaven als Gladiatoren zu verwenden, die in Zirkussen um ihr Leben kämpfen müssen.

264 v.Chr.

Beginn des ersten Punischen Krieges zwischen Römern und Karthagern (Puniern) um die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeerraum, der 23 Jahre dauern würde. Am Ende haben die Karthager Sizilien und die umliegenden Inseln an Rom verloren.

Zeno von Kition auf Zypern, der Philosoph und Begründer der Stoa, stirbt.

260 v.Chr.

Tod von Antiochos I. Er hatte nach seinem Sieg über die in Kleinasien eindringenden Galater den Beinamen "Soter" (= Retter) erhalten. Sein Sohn Antiochos II. "Theos" (= Gott) wird nächster Herrscher in der Seleukidendynastie.

Unter Ptolemaios II. wird der Kanal zwischen Nil und Rotem Meer, der auch Schleusenanlagen hat, verbessert.

259 v.Chr.

China. Der spätere Kaiser Qin Shi Huang Di wird geboren (gestorben 209 v.Chr.). Er wird nach 400 Jahren Bürgerkrieg die Chinesische Nation wieder vereinen. Er organisiert auch den Bau der Großen Chinesischen Mauer und vereinheitlicht die Schriftsprache und die Maßeinheiten. Neuerdings hat er weltweiten Ruhm für die Armee von Terrakottasoldaten erlangt. Doch dabei würde er unzählige Menschenleben opfern. Er würde eine uneingeschränkte zerstörerische Macht ausüben, die man als "Drachenmacht" bezeichnen kann.

256 v.Chr.

Eine Volkszählung im Römischen Reich ergibt 500.000 Staatsbürger.

255 v.Chr.

Antiochus II. gründet die Stadt Laodicea, die auch im Neuen Testament erwähnt wird. Er benennt sie nach seiner ersten Frau Laodike.

252 v.Chr.

Antiochos II. heiratet Berenike, die Tochter von Ptolemaios II von Ägypten. So verbünden sich die erbitterten Feinde und es kommt zu einem vorübergehenden Frieden. Freilich musste Antiochus dafür seine erste Frau und Schwester Laodike verstoßen und ihre Kinder enterben. Es erfüllt sich Daniel 11,5-6. Der Oberste, der mächtig wird, ist Seleukos I. (siehe 312 v.Chr.). Sein Enkel war Antiochus II.

Die Sptuaginta. Unter Ptolemaios II. wird die Übersetzung der 5 Bücher Mose ins Griechische begonnen, wahrscheinlich in Alexandria. Nach dem Aristeasbrief soll Ptolemaios für seine Bibliothek eine Übersetzung der jüdischen Tora gefordert haben. Zweiundsiebzig gelehrte Übersetzer (aus jedem Stamm Israels sechs) seien Aristeas von Jerusalem aus nach Alexandria gefolgt und dort vom König festlich empfangen worden. Für ihre Arbeit seien sie in einem geräumigen Gebäude auf der Insel Pharos einquartiert worden, die unmittelbar vor dem Hafen von Alexandria liegt. Dort hätten sie in 72 Tagen ihre Übersetzung vollendet und seien durch Vergleich zu einem einheitlichen Text gekommen, der dann von einem gewissen Demetrios aufgezeichnet wurde. Von daher kommt der Name der Übersetzung "Septuaginta = die der Siebzig" abgekürzt: LXX. Der jüdischen Gemeinde von Alexandria wird die Übersetzung vorgelesen; sie billigt sie und erklärt sie für unveränderlich. Später wurde durch die Kirchenväter die Bezeichnung auf das ganze griechische Alte Testament übertragen.


Fußnoten