Von Maleachi
bis Zacharias - 5

247 v.Chr.

Hannibal[ 1 ], der als späterer karthagischer Feldherr den Römern schwer zu schaffen macht, wird geboren (gest. 183 v.Chr.).

246 v.Chr.

Syrien. In der Geschichte der "Könige des Nordens" erfüllt sich Daniel 11,6. Die Ehe von Antiochos II. hat nicht lange Bestand. Seine Exfrau Laodike lässt zunächst seine neue Frau Berenice töten und vergiftet dann ihren ehemaligen Gatten. Sie sorgt dafür, dass ihr Sohn Seleukos II. König über Kleinasien und Syrien wird.

Daniel 11,7-8

Ägypten. Ptolemaios II. von Ägypten stirbt. Sein Sohn, der Bruder von Berenice, wird als Ptolemaios III. König über Ägypten und zieht sogleich mit einem großen Heer gegen Syrien, um den Tod seiner Schwester Berenice zu rächen. Es beginnt der sogenannte Laodizäische Krieg. Ptolemaios III. besiegt den "König des Nordens", erobert Seleucia, lässt Laodike umbringen und kehrt mit reicher Beute zurück. Er kann aber nicht verhindern, dass Laodikes Sohn Seleukos II. die Herrschaft über Kleinasien, die Länder am Euphrat und das nördliche Syrien behauptet.

241 v.Chr.

Rom. Eine Volkszählung der Römer ergibt, daß sich die Zahl ihrer männlichen erwachsenen Bürger in den 23 Jahren des 1. Punischen Krieges um 50.000 veringert hat. Die Karthager müssen auf Sizilien verzichten. Westsizilien wird die erste römische Provinz.

Persien. Seleukos II. versucht seine Niederlage zu rächen und nach Ägypten einzudringen, was ihm aber nicht gelingt.

Daniel 11,9

240 v.Chr.

Das iranisch-persische Reitervolk der Parther befreit sich von der Herrschaft der Seleukiden und gründet ein selbständiges Reich zwischen Euphrat, Indus, Kaspischem Meer und Indischem Ozean.

238 v.Chr.

Während eines Aufstands karthagischer Söldner erobern die Römer Sardinien und Korsika und machen es zur zweiten römischen Provinz.

237 v.Chr.

Die Karthager beginnen, ihr Machtgebiet nach Südspanien auszudehnen.

227 v.Chr.

Seleukos II. stürzt vom Pferd und verletzt sich dabei tödlich. Ihm folgt Seleukus III. auf dem Thron.

223 v.Chr.

Seleukos III. Soter wird auf einem Feldzug in Kleinasien von Verschwörern ermordet.

222 v.Chr.

Der Bruder von Seleukos III. kommt im Alter von 18 Jahren als Antiochos III. auf den Thron. Nach der Machtübernahme musste er sich zunächst mit einem Aufstand im Westen seines Reiches herumschlagen.

Rom besiegt die Gallier, die immer wieder nach Mittelitalien vorgestoßen waren und erobert Oberitalien.

221 v.Chr.

Antiochos III. greift mit einem Söldnerheer Ägypten an. Er kommt aber zunächst nur bis zu den Festungen der Ptolemäer im Libanon.

Ptolemaios III. von Ägypten stirbt. Sein Sohn kommt als Ptolemaios IV. auf den Thron. Zu Anfang seiner Regierung werden mit seinem Mitwissen seine Mutter und andere Angehörige ermordet.

219 v.Chr.

Die Römer machen den Karthagern klar, dass sie sich nicht weiter in Spanien ausbreiten dürften. Dennoch erobert deren Feldherr Hannibal die Stadt Sagunt.

Antiochos III. greift wieder Ägypten an. Er erobert Tyros und Akko.

218 v.Chr.

Antiochos III. greift zum dritten Mal Ägypten an und erobert Israel. Damit erfüllt sich wieder eine Weissagung Daniels. Die beiden "Söhne" meinen nämlich Seleukos III. und Antiochos III. Der eine hatte Kleinasien angegriffen, der andere wiederholt Ägypten.

Daniel 11,10

Die Römer erklären den Karthagern den Krieg. Damit beginnt der zweite Punische Krieg, der bis 201 v.Chr. dauernt wird. Auf die Kriegserklärung hin dringt Hannibal mit einem Söldnerheer von 50.000 Mann Fußsoldaten, 9000 Reitern und 37 Schlachtelefanten über die Alpen bis nach Italien vor, was noch niemals einem Heer gelungen war. Allerdings überleben bei der achtzehntägigen Bergpartie nur nur 20.000 Infanteristen 6.000 Reiter und 20 Elefanten.

217 v.Chr.

Israel. Der "König des Südens", Ptolemaios IV. gerät in Zorn, sammelt ein großes Heer und schlägt Antiochos III. in der Nähe von Gaza. Der kommt aber mit einem anderen viel größeren Heer zurück und schlägt Ptolemaios IV. wie es Daniel vorausgesagt hatte.

Daniel 11,11-13

Italien. Am 24. Juni besiegte Hannibal die Römer in der Schlacht am Trasimenischen See wodurch Rom unmittelbar bedroht wird. In diesem Zusammenhang wurde der Venus auf Geheiß der Sibyllinischen Bücher[ 2 ] ein Tempel gelobt und danach auf dem Kapitol in Rom erbaut. So wird der Venuskult in Rom eingeführt. Die Venus galt als Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit. Ihre Verehrung hatte sich schon von Sizilien aus langsam nach Italien ausgebreitet und wurde jetzt wesentlich verstärkt.

216 v.Chr.

Hannibal erobert die italienische Stadt Cannae. Die Römer verlieren bei dieser Schlacht etwa 50.000 Mann (von 86.000). Als Menschenopfer begraben sie anschließend zwei Kelten und zwei Griechen lebendig auf ihrem Forum und sammeln ihre letzten Kräfte gegen Karthago.

214 v.Chr.

China. Beginn des Baus der großen chinesischen Mauer, die einmal 8852 km lang sein würde. Die Überlieferung besagt, dass jeder Meter der Mauer ein Menschenlaben kostete.

213 v.Chr.

Kaiser Qin Shi Huang Di ordnet eine große Bücherverbrennung an. Alle Bücher über Philosophie, Religion und Literatur werden zerstört. Nur Bücher zu Wissenschaft und Technologie bleiben erhalten. Glreichzeitig lässt der Kaiser 460 Gelehrte, die mit seiner Politik nicht einverstanden waren, lebendig begraben.

212 v.Chr.

Syrien. Antiochos III. will das zerfallende persische Reich zur alten Größe zurückführen und stößt bis nach Indien vor.

Sizilien. Der 287 v.Chr. geborene griechische Mathematiker, Physiker und Techniker Archimedes wird bei der Eroberung seiner Vaterstadt Syrakus von den Römern erschlagen. Er hatte dort Verteidigungsanlagen geschaffen.

211 v.Chr.

In Spanien erleiden die Römer eine Niederlage gegen ein karthagisches Heer unter Hannibals Bruder Hasdurbal. Hannibal marschiert auf Rom vor, kann die Stadt aber nicht erobern.

209 v.Chr.

China. Als Kaiser Qin Shi Huang Di stirbt, werden die 700.000 Arbeiter, die sein riesiges Grabmal (einschließlich der weltberühmten Terrakotta-Soldaten) gebaut hatten, auf seinen Befehl hin mit ihm begraben.

Syrien. Antiochos III. gewinnt im Kampf gegen die Parther den ganzen Iran bis zum Hindukusch zurück.

207 v.Chr.

Italien. Hannibal zieht sich nach Süditalien zurück.

204 v.Chr.

Ägypten. Ptolemaios IV. stirbt. Angeblich hatte er nur seinen Vergnügungen gelebt. Seine Minister, die ihn beherrschten, hielten seinen Tod fast ein Jahr geheim. Sein fünfjähriger Sohn folgt ihm als Ptolemaios V. auf dem Thron in Ägypten.

Italien. In Rom beginnt der Mysterienkult[ 3 ] der Kybele, der "Großen Mutter", die schon seit dem 7. Jahrhundert v.Chr. in Kleinasien verehrt wurde.

Ein römisches Invasionsheer setzt nach Afrika über, um Karthago zu vernichten.

203 v.Chr.

Israel. Antiochos III. von Syrien greift zusammen mit Philipp V. erneut Ägypten an: sie erobern zunächst den Libanon und Küstenstriche Israels.

Es kommt zu einem Aufstand in Israel. Das militante Geschlecht der Tobiaden schlägt sich auf die Seite der Syrer. Vielleicht hofften die Juden auf eine Unabhängigkeit von Seleukiden und Ptolemäern. Doch damit erfüllten sie nur die Weissagung von Dan 11,14.

Daniel 11,14-15

Die "befestigte Stadt" scheint sich auf die Philisterstadt Sidon zu beziehen, die Antiochos in diesem Jahr erobert.

Nordafrika. Das Heer der Karthager wird von dem römischen Feldherrn Scipio in der Ebene von Tunis geschlagen. Daraufhin rufen die Karthager Hannibal aus Süditalien zurück.

202 v.Chr.

In der Schlacht bei Zama, westlich von Karthago, wird Hannibal von dem römischen Feldherrn Scipio besiegt. Er muss ins Ausland fliehen.

Kleinasien. In Pergamon wird in Konkurrenz zu Alexandrien in Ägypten eine Bibliothek gegründet.

201 v.Chr.

Nach Friedensschluß wird die karthagische Flotte bis auf 10 Schiffe verbrannt. 1000 Talente Kriegsentschädigung müssen an Rom bezahlt werden. Karthago muss den größten Teil seiner afrikanischen Besitzungen, sowie Spanien und die Mittelmeerinseln aufgeben.

Die Einwohnerzahl Italiens beträgt etwa 4 Millionen, davon 1 Million Sklaven. Ein Sklave kostet etwa 2000 Sesterzen = 200 Euro.


Fußnoten

[ 1 ] Der Name bedeutet "Baal ist gnädig".
[ 2 ] Die Sibyllinischen Bücher waren eine Sammlung von Orakelsprüchen, die während der gesamten Geschichte des Römischen Reichs in Krisensituationen zu Rate gezogen wurden.
[ 3 ] Ein Mysterienkult ist dadurch gekennzeichnet, dass seine religiöse Lehren und Riten vor Außenstehenden geheim gehalten wurden. Einweihungsriten bestanden etwa in einer rituellen Mahlzeit, der Präsentation heiliger Instrumente und dem Betreten eines Allerheiligsten, welches den Zugang zur Errettung der Seele symbolisierte.