Von Maleachi
bis Zacharias - 3

350 v.Chr.

Phönizien. Die phönizischen Städte Sidon, Tyrus, Biblos und Arados fallen endgültig von Persien ab.

Griechenland. Die attische Umgangssprache verbreitet sich als griechische Schriftsprache (Koine) über ganz Griechenland und später den ganzen hellenistischen Kulturkreis. In dieser Sprache wird im ersten Jahrhundert nach Christus das Neue Testament verfasst.

347 v.Chr.

Der Philosoph Platon, der bedeutendste Schüler des Sokrates, stirbt. Er hatte zweimal vergeblich versucht, sein Staatsideal in Syrakus auf Sizilien zu verwirklichen.
In Athen hält Demosthenes seine Reden gegen Philipp II. von Makedonien.

342 v.Chr.

Aristoteles wird der Lehrer Alexanders des Großen.

Philipp II., der Vater Alexanders, erobert unterdessen Thrakien, das östlich von Mazedonien zwischen dem Schwarzen Meer und der Ägäis lag und auch einen Teil des heutigen Bulgarien umfasste.

340 v.Chr.

Philipp II. stößt nach Byzanz vor und provoziert damit ein Bündnis hellenischer Städte gegen ihn.

338 v.Chr.

In der einzigen offenen Feldschlacht gegen die Griechen besiegt Phillip II. die verbündeten Truppen Thebens und Athens. Die siegreiche Reiterei wird bereits von seinem Sohn Alexander geführt.

Persien. Der Obereunuch Bagoas vergiftet – wahrscheinlich unter Assistenz des königlichen Leibarztes – Artaxerxes III. Darauf wird dessen Sohn Arses für kurze Zeit König, bis auch er von dem gleichen Bagoas vergiftet wird.

337 v.Chr.

Griechenland. Alle Griechenstädte außer Sparta schließen den Korinthischen Bund und erkennen damit den makedonische König Philipp II. als ihren Führer und Bundesfeldherrn an. Sie beschließen zugleich einen Rachefeldzug gegen Persien.

336 v.Chr.

Ein erstes makedonisches Kontingent landet unter dem Heerführer Parmenion in Kleinasien. In diesem Zusammenhang wird Phillip II. von Pausanias ermordet. Die Heeresversammlung wählt daraufhin den Sohn Philipps als Alexander III. zum neuen König.
Alexander sucht sogleich seinen Thron zu festigen indem er Verwandte oder Fürsten mit Thronanspruch ermorden lässt.

Persien. Der Obereunuche Bagoas macht Darius III. zum König über Persien. Als der aber dahinterkommt, welch üble Rolle Bagoas spielte, lässt er ihn beseitigen.

Griechenland. Aristoteles kehrt nach Athen zurück, um eine eigene philosophische Schule zu gründen, die als Schule der Peripatetiker[ 1 ] bekannt wird. Die von Aristoteles überlieferten Werke umfassen Logik, Metaphysik, Naturphilosophie, Ethik, Politik, Psychologie, Poetik und Kunsttheorie. Aristoteles forscht nach den Anfängen und Ursachen aller Dinge, wirft die Frage nach dem Seienden auf und erörtert das Verhältnis von Möglichkeit und Wirklichkeit. Die Krönung seiner Philosophie mündet mit dem Begriff des "unbewegten Bewegenden" in eine Art Theologie. Aristoteles fasst praktisch das gesamte Wissen seiner Zeit zusammen.

335 v.Chr.

Alexander zieht mit unerwarteter Schnelligkeit gegen die aufständigen Illyrer im Westen der Balkanhalbinsel, dann gegen die Triballer und Geten, was thragische Stämme waren, gegen die Kelten und Thraker und unterwirft sie. Dann schlägt er einen Aufstand in Griechenland nieder, der auf das Gerücht von seinem Tod hin ausgebrochen war. Er erobert das revoltierende Theben und lässt es fast völlig zerstören. Die Einwohner werden als Sklaven verkauft. Die restlichen aufständischen Städte (zum Beispiel Athen) behandelt Alexander mit Milde.

334 v.Chr.

Alexander überschreitet den Hellespont mit etwa 35.000 Mann und eröffnete den Feldzug gegen Persien. Am Ufer des Granikos besiegt er im Mai die schlecht aufgestellten Truppen der persischen Satrapen, die Kleinasien verwalteten. Darauf hin öffnen ihm die griechischen Städte Kleinasiens ihre Tore freiwillig. Nur Milet muss er mit Gewalt erobern.

Nach Ankunft in der phrygischen Stadt Gordia löst er auf dem heiligen Wagen im Zeustempel jenen sagenhaften Gordischen Knoten: Er haut ihn mit seinem Schwert entzwei.

Bithynien kann sich auf Dauer gegen Alexander behaupten.

333 v.Chr.

Im Sommer löst Alexander die ionische Flotte auf und muss einige Rückschläge hinnehmen (Chios und Mytilene werden durch die persische Flotte zurückerobert). Im November überrennt er in der Schlacht bei Issos das zahlenmäßig überlegene Heer von Darius III., dem Großkönig von Persien. Die Beute im persischen Heerlager übertrifft alle Erwartungen.

Der Sieg öffnet den Weg Alexanders nach Vorderasien. Doch statt weiter nach Persien zu marschieren, unterwirft er zunächst die Städte entlang des Mittelmeeres, um der überlegenen persischen Flotte ihre Basen zu entziehen. Ein Friedensangebot von Darius III. lehnt er ab.

Damit erfüllt sich, was Daniel 213 Jahre zuvor geschaut hatte. Der Widder mit den zwei Hörnern stellt die Könige des medo-persischen Reiches dar, denen 200 Jahre lang niemand standhalten konnte. Der Ziegenbock symbolisiert Alexander den Großen, der seit einem Jahr von Westen her (von Griechenland über Kleinasien) kam und seinen Sturmlauf über die ganze damalige Welt des Orients begann. Den Widder traf er zunächst in die Seite, das heißt, er stieß noch nicht gegen das Kernland Persiens vor, sondern schwenkte zunächst nach Süden ab, um Syrien, Israel und Ägypten zu erobern.

Daniel 8,1-7

332 v.Chr.

Als Alexander Tyrus erreicht, wird dort gerade das große Jahresfest des Melkart abgehalten. Der König bittet, dem Fest beiwohnen und den Gott anbeten zu dürfen. Als ihm das in dem stark befestigten Neu-Tyrus verweigert wird, schwört er, die Stadt zu erobern. Die Mauern von Neu-Tyrus aber waren sehr stark. Sie begannen direkt am Rand des Wassers und schlossen die ganze vorgelagerte Felseninsel ein. Stellenweise waren sie 45 m hoch und sehr dick. Beide Häfen waren mit schwimmenden Mohlen abgeriegelt. Um die Stadt erobern zu können, muss Alexander einen 800 m langen und 60 m breiten Damm bis zur Insel bauen lassen, in deren Nähe das Wasser immerhin noch mehr als 5 m tief war. Das hält ihn sieben Monate lang auf. Als Baumaterial dient ihm das Holz des Libanon und der Schutt von dem auf dem Festland gelegenen Alt-Tyrus.

Damit erfüllt sich eine Weissagung Hesekiels aus dem Jahr 586 v.Chr, die zunächst die mühevolle Eroberung von Alt-Tyrus durch Nebukadnezar beschreibt, sich aber dann offenbar auf Alexander bezieht, der den Schutt der Altstadt buchstäblich ins Meer warf. Nach der Eroberung werden 8000 Tyrer erschlagen und 30.000 als Sklaven verkauft.

Hesekiel 26,12-21; 27

Alle phönizischen Städte sind jetzt besiegt oder haben sich ergeben. Alexanders General Parmenion hat Damaskus erobert und Alexander kann seinen Zug Richtung Ägypten fortsetzen. Die Städte der Samariter ergeben sich kampflos. Jerusalem folgt dem Beispiel und Alexander zeigt sich gnädig. Josphus berichtet von der Begegnung des Hohen Priesters Jaddua mit Alexander. Der Hohe Priester war dem König mit stattlichem Gefolge in feierlichem Aufzug bis nach Sapha entgegen gekommen. Alexander habe sich erstaunlicherweise vor ihm niedergeworfen und dann nach Anweisung des Hohen Priesters im Tempel geopfert. "Als man ihm nun das Buch Daniel zeigte, in welchem vorausgesagt war, ein Grieche werde das Reich der Perser zerstören, hielt er sich selbst für diesen Griechen und entließ voll Freude das Volk."[ 2 ].

Die Philisterstädte ergeben sich kampflos. Nur Gaza verteidigt sich bis zum letzten Mann. Alexander brauchte zwei Monate, um die Stadt zu erobern. Damit erfüllen sich Weissagungen von Sacharja 9,1-6.

Im frühen Herbst, das Hochwasser des Nil war schon im Sinken, marschiert Alexander in Ägypten ein, das ihn als Befreier von der persischen Besatzung begrüßt. Die Ägypter krönen ihn nach ihrem Ritus zum Pharao und weihen ihn zum Sohn des Gottes Amon. Alexander gründet die Stadt Alexandria westlich des Nildeltas. Sie wird die erfolgreichste der nach Alexander benannten Städte.

331 v.Chr.

Im Frühjar bricht Alexander von Memphis nach Phönizien auf, im Juli setzt er mit 40.000 Fußsoldaten und 7000 Reitern über den Euphrat. Darius III. hatte inzwischen wieder eine zahlenstarke Armee aufgestellt und bei der Stadt Arbela Stellung bezogen. Die Mondfinsternis am 20. September deutet Alexander als günstiges Zeichen für sich. Am 1. Oktober eröffnet er die Schlacht bei Gaugamela (in der Nähe von Arbela) und gewinnt den Sieg. Anschließend kann er problemlos in Babylon einmarschieren. Die Stadt bejubelt ihn als Befreier. In Babylon lernt Alexander die "Chaldäer" kennen, Magier, Zauberer und Sterndeuter, deren halb wissenschaftliches, halb magisches Brauchtum ihn sehr anziehen. Einige von ihnen würde er fortan ständig bei sich haben.

Später besetzt er Susa, wo ihm unvorstellbare Schätze in die Hände fallen. Dort lässt er sich als neuer Großkönig ausrufen. Damit erfüllt sich wiederum eine Weissagung Daniels.

Daniel 11,2-3

330 v.Chr.

Persien. Als Rache für den Brand der Akropolis und das, was Xerxes 150 Jahre vorher den Griechen angetan hatte, mussten nun die Paläste von Persepolis niedergebrannt werden. Persepolis lag jenseits der schneebedeckten Berge des Zagros. Alexander erreicht zunächst Pasargadaei, das sich ihm mit vollen Schatzkammern ergibt. Weil die Stadt das Grab Kyros des Großen beherbergt, verschont er sie. Das nur wenige Kilometer südlich gelegene Persepolis aber gibt Alexander zum Plündern frei.

Alexander verfolgt Darius III. bis der von seinen eigenen Leuten verhaftet, nach Osten verschleppt und in Ekbatana getötet wird. Alexander lässt ihn mit königlichen Ehren begraben.

Alexander plant den "babylonischen Turm" wieder aufzubauen. Er kommt aber nur dazu, die Trümmer abräumen zu lassen.

329 v.Chr.

Der Feldzug zur Unterwerfung des Ost-Iran wird zwei Jahre dauern und sehr hohe Ansprüche an die Klugheit und Geschicklichkeit Alexanders stellen. Zunächst wird Bessos gejagt, der sich an Darius III. Stelle zum König gemacht hatte. Ostiranische Stammensfürsten nehmen Bessos, der sich anmaßend und herrschsichtig gezeigt hatte, gefangen und liefern ihn als Mörder an Alexander aus, der ihn nach persischer Art bestialisch hinrichtem lässt.

328 v.Chr.

Zähe Kämpfe um die Sogdiane[ 5 ], das von unabhängigen Stammesfürsten beherrscht wird. Ihre Stärke sind ihre Reitertruppen und und die uneinnehmbaren Felsburgen. Es gelingt Alexander erst nach einer Heeresreform, diese Landschaft zu befrieden. Dann wendet er sich Baktrien zu, einer Landschaft zwischen dem Hindukusch und dem Fluss Amu Darja mit der Hauptstadt Baktra (dem heutigen Balch)[ 4 ]. Dort verliebt er sich in die 13-jährige baktrischen Prinzessin Roxane und heiratet sie.

327 v.Chr.

In Samarkand erschlägt Alexander betrunken und im Jähzorn seinen Jugendfreund Kleitos, der ihm in der Schlacht am Granikos das Leben gerettet hatte.
Im Frühjahr beginnt er mit 70.000 Fußsoldaten und 10.000 Reitern seinen dreijährigen Feldzug nach Indien.

326 v.Chr.

Alexander erobert die schier uneinehmbare Festung Aornos und besiegt den den indischen Fürsten Poros der ihm den Übergang über den Hydaspes verwehren wollte.

Rom. Das als griechische Kolonie entstandene Neapel schließt sich an Rom an.

325 v.Chr.

Es kommt zur Meuterei der Truppen Alexanders in Indien. Alexander muss umkehren. Er zieht mit seinem Heer unter gewaltigen Verlusten durch die gedrosische Wüste zurück.

Griechenland. Aristoteles sucht die "Minderwertigkeit" von Frauen, Handwerkern und Sklaven philosophisch zu begründen.

324 v.Chr.

Persien. In Susa veranstaltet Alexander eine Massenhochzeit. Er selbst heiratet dort als weitere Ehefrau Stateira, eine zauberhafte Tochter Darius III. Er will aus den besten Elementen beider Völker einen neuen Adel begründen.

323 v.Chr.

Der griechische Philosoph Diogenes von Sinope stirbt (geb. 412 v.Chr.). Er war zum Inbegriff des „Zynikers“ (Kynikers) geworden und lehrte Übung (Askese) im Ertragen von Widerwärtigkeiten. Die Gleichgültigkeit gegen alle äußeren Kulturgüter hatte er dadurch demonstriert, daß er in einem Fass wohnte.

Alexander bereitet weitere Feldzüge nach Arabien, Libyen (Afrika) und Karthargo vor. Doch bei einem Essen, das sein thessalischer Freund Medios in Babylon gibt, trinkt Alexander zu Ehren von Herakles einen gewaltigen Pokal Wein aus und kann sich plötzlich nicht mehr auf den Beinen halten. Er bekommt Fieber und stirbt nach 11-tägiger Krankheit am 10. Juni im Alter von 32 Jahren.
Die Strapazen der Feldzüge, Alexanders übermäßiges Trinken und das ungesunde Klima Babylons hatten ihren Tribut gefordert.

Der Ordnung halber wird Alexanders geistesschwacher Bruder Arrhidaios zum König erklärt. Als Roxane drei Monate später einen Sohn zur Welt bringt, wird dieser zum König erklärt.

Inzwischen teilen die Generäle die Herrschaftsbereiche unter sich auf: Perdikkas, der fähigste General Alexanders, wird Regent, Antipater Statthalter in Makedonien und Griechenland, Antigonos in Kleinasien (Phrygien/Lydien), Peukestes behielt Persien, Peithon übernahm Medien, Ptolomaios wurde Statthalter in Aegypten und Lysimachos in Thrakien. Eumenes, der Privatsekretär Alexanders erhielt Kappadozien. Alle verschanzten sich in ihren Domänen und taten alles, um ihre Herrschaft zu festigen und zu mehren.

Das 1. Makkabäerbuch fasst die Geschichte Alexanders in wenigen Versen zusammen (1Makk 1,1-10):

Es beginnt die Zeit der Diadochenkriege[ 3 ]. 22 Jahre lang wüten die Kämpfe unter den Generälen Alexanders, die allen legitimen Erben des Königs das Leben kosten. So erfüllte sich erneut eine Weissagung Daniels:

Daniel 8,8 / 11,4

322 v.Chr.

Griechenland. Tod des Aristoteles (geb. 384 v.Chr.).

321 v.Chr.

Persien. Ehe der Regent Perdikkas König werden konnte musste er nach makedonischem Brauch den Leichnam Alexanders zum Bestattungsort transportieren und für seine Bestattung sorgen.
Zwei Jahre hatten Künstler an dem prächtigen Leichenwagen gebaut. Der mit der zeremoniellen Beisetzung betraute Arrhidaios entschlüpfte aber dem Zugriff des Perdikkas und gelangte unter der Obhut des Ptolemaios mit dem Leichenzug über Israel nach Ägypten. Daraufhin muss Perdikkas gegen Ägypten ziehen.

Inzwischen war sein alter Widersacher Antipater von Griechenland aufgebrochen, hatte den Hellespont überschritten und nähert sich mit einem makedonischen Heer. Aufgrund dieser Nachricht wird Peridikkas, der am Nil auf ein Hindernis gestoßen war, von seinen eigenen Offizieren umgebracht.

Das Alexandergrab in Alexandrien aber wird für Jahrhunderte zum religiösen Mittelpunkt der Stadt.

In Triparadeisos in Nordsyrien müssen dann in Anwesenheit des Heeres die Ämter neu verteilt werden: Regent wird der greise Antipater, zu Reichsfeldherren werden sein Sohn Kassandros und Antigonos bestimmt.

Seleukos, der sich als 30-jähriger Feldherr auf dem Indienfeldzug hervorgetan hatte, bekommt Babylon zugesprochen.

320 v.Chr.

Ptolemaios fällt in Israel ein und eroberte Jerusalem. Er will das Gebiet als Pufferzone zum Schutz Ägyptens vor seinen Rivalen benutzen.

Indien. Der indische König Tschandragupta vertreibt die Griechen aus dem Indusgebiet und erobert ganz Nordindien.

319 v.Chr.

Nach dem Tod Antipaters wird Eumenes, der Statthalter von Kappadozien, der ehemalige Geheimschreiber und Privatsekretär Alexanders des Großen formal zum Oberbefehlshaber der Truppen in Asien ernannt und damit zum entschiedenen Gegner von Antigonos. Der will die Einheit des Reiches bewahren und kämpft gegen die Provinzstatthalter, die eine Reichteilung wollten und vor allem gegen Eumenes, der inzwischen ein Heer aufgestellt hat.

317 v.Chr.

Seleukos, der Statthalter Babels, wird hart von Antigonos bedrängt. Er muss die Stadt aufgeben und flieht zu Ptolemaios nach Ägypten.

316 v.Chr.

Eumenes, der Reichsfeldherr, wird von den Alexander-Veteranen, die ihre Familien bedroht sehen, an Antigonos ausgeliefert und von diesem kurz darauf umgebracht.

315 v.Chr.

Antigonos, der Einäugige, dringt in Israel ein und treibt Ptolemaios nach Ägypten zurück.

Kassandros gründet eine Stadt, die er nach seiner Gattin, einer Halbschwester Alexanders es Großen, Thessalonich nannte. Thessalonich wird eine freie Stadt mit Seehafen und Handelszentrum. Ihre Beamte heißen später Politarchen.

314 v.Chr.

Nach einjähriger Belagerung erobert Antigonos die Stadt Tyrus und übergibt dann seinem Sohn Demetrios die Befehlsgewalt über die Armee in Israel.

Weil antigonos nach Alleinherrschaft strebt, verbünden sich Kassandros, Ptolemaios, Lysimachos und Seleukos, der Statthalter Babylons, gegen ihn. Ptolemaios schickt Seleukos gegen Antigonos.

312 v.Chr.

Seleukos erobert Israel für Ptolemaios indem er Demetrios, den Sohn des Antigonos, bei Gaza besiegt. Anschließend setzt er sich in seiner früheren Statthalterschaft Babel fest. Von dieser Zeit an zählt er seine Herrscherjahre. Das ist der Beginn der Seleukidenära. Daniel 11,5 beginnt sich zu erfüllen.

Rom. Beginn des Baus einer Wasserleitung in Rom, auch die Arbeiten an der zunächst 195 km langen "Via Appia" von Rom nach dem südlich liegenden Capua beginnen. Dadurch sollte vor allem der militärische Nachschub gesichert werden.

311 v.Chr.

Antigonos gewinnt eine Schlacht in Syrien. Dadurch kommt Israel wieder in seine Hand.

Es könnte gut sein, dass der Brief von Sparta an den Jerusalemer Hohenprister Onias, den wir im 1. apokryphen Makkabäerbuch 12,20-23 finden, genau in dieser Zeit geschrieben wurde.

310 v.Chr.

Kassandros lässt Roxane, die Witwe Alexanders, und ihren 13-jährigen Sohn ermorden.

308 v.Chr.

Seleukos erobert ganz Babylonien, was Antigonos diesmal anerkennen muss. Ptolemaios kann Kyrene wiedergewinnen, wo sich einer seiner Generäle selbständig gemacht hatte.

Der Philosoph Zeno von Kition (Zypern) gründet in der Athener Stoa poikile (Säulenhalle mit Gemälden) die Schule der Stoiker (Apg 17,18). Ihr Hauptinteresse galt der praktischen Lebensführung. Man muss sich um die Tugend mühen.

307 v.Chr.

Demetrios erobert Athen und befreit es von der Herrschaft des Kassandros.

306 v.Chr.

Flottensieg des Demetrios über Ptolomaios bei Salamis. Antigonos und Demetrios nehmen den Königstitel an. Später tun dies auch Ptolomaios, Lysimachos und Kassandros. Das ist das Ende der Reichseinheit. Auch Seleukos erlangt die Königswürde.

In der griechischen Literatur werden erotische Themen immer stärker bevorzugt.

Epikur (Apg 17,18) gründet eine Philosophenschule in Athen. Philosophie ist ihm vor allem Anleitung zu rechter Lebensführung: Höchstes Glück ist die „Lust“; der Weise wird immer verstehen, mehr Lust als Unlust zu gewinnen. Dazu diene Bedürfnislosigkeit und das Vermeiden von Beunruhigungen.

303 v.Chr.

In der Schlacht bei Ipsos erringt Ptolemaios, der sich mit Seleukos und dem Feldherrn Lysimachos verbündet hat, den endgültigen Sieg über den 83-jährigen Antigonos.
Es entstehen vier Reiche: Thrakien und Kleinasien unter Lysimachos, Makedonien unter Kassandros, Aegypten unter Ptolomaios und Persien mit dem ganzen Osten des ehemaligen Alexanderreichs unter Seleukos.

Der indische König Tschandragupta drängt Seleukos aber aus Nordindien zurück. In seinem Herrschaftsgebiet fördert er den Buddhismus


Fußnoten

[ 1 ] Benannt nach dem Peripatos, der im Schulbezirk gelegenen Säulenhalle des Lykeion-Gymnasions, in der die Gespräche mit den Schülern beim Hin- und Hergehen geführt wurden.
[ 2 ] Josephus, Altertümer XI,8,5
[ 3 ] "Diadochen" griech. "Nachfolger" werden die Generäle und ehemaligen Freunde Alexanders in der Geschichtsschreibung genannt.
[ 4 ] Der Perserkönig Kyrus hatte Baktrien schon 540 v.Chr. unterworfen und zu einer Satrapie des persischen Reiches gemacht. Heute umfasst Baktrien Teile der Länder Afghanistan, Pakistan, Nordwest-Indien, Süd-Usbekistan und süd-Tadschikistan.
[ 5 ] Die Sogdiane war die nordöstlichste Satrapie des Perserreichs, zwischen dem mittlern Jaxartes und Oxus gelegen. Ihre Hauptstadt war Marakanda (jetzt Samarkand).